Der Stadtschreiber ist derzeit ein bisschen klamm, wollte aber am Wochenende unbedingt nach München, um einen guten Freund zu besuchen. Zug ist zu teuer, der Flug erst recht; dazu ist es immer etwas umständlich aus Maribor wegzukommen. Was tun?
Daumen raus und per Anhalter fahren. Schon lange nicht mehr gemacht, ewig eigentlich. Um 9 Uhr morgens stand ich an der Autobahnauffahrt in Maribor. Nach zehn Minuten dachte ich mir schon: hier nimmt dich doch nie einer mit. Vielleicht doch lieber ein Auto mieten?
Per Anhalter fahren ist ein krasses Geduldsspiel. Gar nicht mal so schlecht, auf etwas zu warten. Einfach nur rumstehen, ein Schild in die Luft halten und warten, während die Sonne einem immer mehr auf den Schädel brezelt.
Und plötzlich war ich dann unterwegs. Ein Ingenieur aus Maribor nahm mich mit, erzählte mir etwas über die gute Trinkwasserversorgung in Slowenien. Weil die Drava viel Grundwasser aus Österreich mitbringt; dort hat es im Gegensatz zu hier jede Menge geregnet.
Der nächste war ein Gefahrengutransporteur, der mir einiges über diversen Feuerlöscherbestimmungen in verschiedenen Ländern erzählte. Der hat nur jemand zum Zuhören gesucht, und das war eine Aufgabe, dich ich hervorragend erfüllen konnte.
Ein weiterer Wagen blieb liegen und ich musste das Gefährt wechseln. Lernte so einen jungen Psychologen kennen, der von der Beerdigung seines 21-Jahre alten Cousins kam, und beruflich an der Therapie von Sexualstraftätern arbeitet. Interessanter Typ. Die Täter machen ihm keine Probleme, meinte er. Aber mit dem Opfern zu reden, zerreisse ihm das Herz.
Dazwischen immer wieder Warten. Den gelegentlichen Bockfinger gezeigt bekommen. Oder: "Hey Schmarotzer! Warum suchst du dir keinen Job?"
An der letzten Raststätte vor München musste ich drei Stunden warten. Drei Stunden im Leben einer Raststätte können allerdings auch interessant sein. Ein ständiges Kommen und Gehen und nach 180 Minuten hat man so ungefähr alle Typen gesehen, die es gibt.
Leider viele Rückreisende aus dem Urlaub unterwegs. Die Autos voll mit Familien. Ab und zu noch ein Platz neben dem Kind auf der Rückbank. Wollen aber keinen dubiosen Anhalter neben den Erben setzen. Kann ich sogar verstehen.
Dann - unglaublicherweise - hielt ein roter Porsche Boxster Spyder. "Bist Du sicher?", hab ich den älteren Herrn gefragt, ein Berliner, der seit Ewigkeiten schon in München wohnt.
Dafür hat sich das Warten unbedingt gelohnt. Als der nette Herr merkte, was für einen Spaß ich der Geschwindigkeit habe, drehte er richtig auf, mit 270 km/h Richtung München.
Hört sich jetzt schnell an, aber am Ende habe ich 13 Stunden gebraucht, Tür zu Tür. Aber: you see more, you hear more. Ein kleines Abenteuer zwischendurch.
Daumen raus und per Anhalter fahren. Schon lange nicht mehr gemacht, ewig eigentlich. Um 9 Uhr morgens stand ich an der Autobahnauffahrt in Maribor. Nach zehn Minuten dachte ich mir schon: hier nimmt dich doch nie einer mit. Vielleicht doch lieber ein Auto mieten?
Per Anhalter fahren ist ein krasses Geduldsspiel. Gar nicht mal so schlecht, auf etwas zu warten. Einfach nur rumstehen, ein Schild in die Luft halten und warten, während die Sonne einem immer mehr auf den Schädel brezelt.
Und plötzlich war ich dann unterwegs. Ein Ingenieur aus Maribor nahm mich mit, erzählte mir etwas über die gute Trinkwasserversorgung in Slowenien. Weil die Drava viel Grundwasser aus Österreich mitbringt; dort hat es im Gegensatz zu hier jede Menge geregnet.
Der nächste war ein Gefahrengutransporteur, der mir einiges über diversen Feuerlöscherbestimmungen in verschiedenen Ländern erzählte. Der hat nur jemand zum Zuhören gesucht, und das war eine Aufgabe, dich ich hervorragend erfüllen konnte.
Ein weiterer Wagen blieb liegen und ich musste das Gefährt wechseln. Lernte so einen jungen Psychologen kennen, der von der Beerdigung seines 21-Jahre alten Cousins kam, und beruflich an der Therapie von Sexualstraftätern arbeitet. Interessanter Typ. Die Täter machen ihm keine Probleme, meinte er. Aber mit dem Opfern zu reden, zerreisse ihm das Herz.
Dazwischen immer wieder Warten. Den gelegentlichen Bockfinger gezeigt bekommen. Oder: "Hey Schmarotzer! Warum suchst du dir keinen Job?"
An der letzten Raststätte vor München musste ich drei Stunden warten. Drei Stunden im Leben einer Raststätte können allerdings auch interessant sein. Ein ständiges Kommen und Gehen und nach 180 Minuten hat man so ungefähr alle Typen gesehen, die es gibt.
Leider viele Rückreisende aus dem Urlaub unterwegs. Die Autos voll mit Familien. Ab und zu noch ein Platz neben dem Kind auf der Rückbank. Wollen aber keinen dubiosen Anhalter neben den Erben setzen. Kann ich sogar verstehen.
Dann - unglaublicherweise - hielt ein roter Porsche Boxster Spyder. "Bist Du sicher?", hab ich den älteren Herrn gefragt, ein Berliner, der seit Ewigkeiten schon in München wohnt.
Dafür hat sich das Warten unbedingt gelohnt. Als der nette Herr merkte, was für einen Spaß ich der Geschwindigkeit habe, drehte er richtig auf, mit 270 km/h Richtung München.
Hört sich jetzt schnell an, aber am Ende habe ich 13 Stunden gebraucht, Tür zu Tür. Aber: you see more, you hear more. Ein kleines Abenteuer zwischendurch.
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