tag:blogger.com,1999:blog-87138119239521349432024-03-07T09:41:28.925+01:00Stadtschreiber Maribor/Marburg a. d. Drau 2012Deutsches Kulturforumhttp://www.blogger.com/profile/08400942810741244277noreply@blogger.comBlogger111125tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-39990381181992111292013-01-02T14:22:00.000+01:002013-01-02T14:23:01.266+01:00Adijo Maribor
Ein paar letzte Worte zum Abschied. Ich schätze mich sehr glücklich, diese fünf Monate als Stadtschreiber in Maribor verbracht zu haben.
Mein Dank gilt: dem Deutschen Kulturforum östliches Europa für das Stipendium. Barbara, Natasha, Tina, Isa und Jerneja vom Büro der Kulturhauptstadt für die herzliche Aufnahme und die ganze Hilfe. Allen Bürgern von Maribor, die ich in dieser Zeit kennenlernen Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-90994532439552344302012-12-17T09:34:00.001+01:002012-12-17T09:34:48.784+01:00Mein Mariborer Zimmer*
Meine letzten Tage in Maribor. Ich fange langsam an zu packen und wundere mich, wo denn der ganze Kram denn auf einmal herkommt.
Vor meinem Fenster hat der Winter dem Herbst das Kleid ausgezogen. An manchen Tagen fällt Schnee, leider noch zu weich, zu warm, er bleibt nicht liegen. Außer vielleicht auf dem Pohorje, und das ist ein Blick, den ich im flachen Berlin vermissen werde: wie diese Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-66270945784042735702012-12-14T14:22:00.001+01:002012-12-14T14:22:46.696+01:00Der Wendepunkt*
Entgegen meiner üblichen Gepflogenheit waren meine ersten beiden Wörter auf slowenisch nicht etwa “Danke” oder “Bitte”, sondern “Zavrtimo Skupaj”. Nicht weil ich mir das ausgesucht hätte, weil ich die beiden Wörter zusammen so gutaussehend fände und sie auch noch leicht auszusprechen wären. Nein, einfach weil sie das Motto der Kulturhauptstadt bilden: Der Wendepunkt. Überall sprangen mir bei Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-83698073030867138002012-12-13T12:13:00.000+01:002012-12-13T12:13:12.647+01:00Maistrova Ulica 8a*
Zur linken befindet sich die Stadtverwaltung und das Büro des überhaupt nicht beliebten Bürgemeisters, zur Rechten der umso beliebtere Stadtpark, und das Haus selbst ist voller Nachbarn, von denen ich die meisten nie zu Gesicht bekommen habe. Ich vermute sie sind älterer Natur und haben einen anderen Rhythmus als ich, stehen schon mit der Sonne auf auf, bleiben lange wach, weil sie nicht mehr Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-79479532546098828802012-12-12T11:22:00.001+01:002012-12-12T11:22:41.593+01:00Lesung Nr. 3
Doch mit einem kleinen Schuss Wehmut meine letzte Lesung in Maribor absolviert. Die Texte waren entsprechend alle etwas auf Abschied gebürstet: beim Packen und Aufräumen war ja noch mal richtig Zeit zur Reflektion der vergangenen Wochen und Monate.
Ich war sehr froh über die ordentliche Anzahl an Zuhörern, kein Vergleich mehr zu meiner Vorstellung als Stadtschreiber im Juni. Das waren noch Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-53677499284488617432012-12-05T11:00:00.000+01:002012-12-12T14:32:50.981+01:00Der Tag, der in der Schublade verschwand*
Es ist 11 Uhr an einem Freitag im November, eigentlich ein normaler Arbeitstag, aber die Büros sind leer, das Schuften eingestellt.
Ich stehe in einem kleinen Kreis von Menschen direkt gegenüber dem Weinladen Vinag, von der Bühne dröhnt mir Umpahmusik in die Ohren, und jemand namens Roman füllt mir ständig meinen Plastikbecher mit Mariborčan nach.
In Maribor auf dem Schloßplatz Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-89930660874118310882012-12-05T10:30:00.000+01:002012-12-05T10:30:02.202+01:00WinterlichtFredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-80274381808436582162012-12-04T10:00:00.000+01:002012-12-04T10:00:12.741+01:00Daumenkino
Blick aus meinem Stadtparkfenster in den letzten Wochen.
Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-15033238289860563362012-12-03T16:17:00.002+01:002012-12-04T08:28:41.345+01:00Frontbericht
Ich kann es leider nicht anders sagen. Mein Küchenfenster geht ja direkt zum Innenhof der Stadtverwaltung raus und wie man auf dem Bild sehen kann, füllt sich ebendieser mit sehr, sehr vielen Mannschaftswagen.
In der Stadt machen gerade alle Cafés und Restaurants dicht und über Maribor kreist ein Leichtflugzeug, das ein Banner mit dem folgenden Spruch, hinter sich her zieht: Gotof Je! Was Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-68097075855556327932012-12-03T12:58:00.000+01:002012-12-03T12:58:54.787+01:00Erzähl mir was
Am vergangenen Freitag war es mal an der Zeit für ein kleines Experiment: ausgehend von der Prämisse, dass wir alle narrative Wesen sind, unsere Leben wie eine Geschichte stricken, es sequenzieren, weglassen und hinzufügen, so daß vieles (vielleicht sogar alles) im Rückblick etwas außerordentlich Stringentes hat, wollte ich wahllos Menschen bitten, mir eine Geschichte aus ihrem Leben zu erzählenFredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-73518435048928381472012-12-03T09:17:00.000+01:002012-12-03T09:17:12.093+01:00Lesung wird verschoben
Anscheinend wird der heutige Protest in Maribor noch mal eine Runde größer als in der vergangenen Woche. Dazu soll der ganze Zug durch die Innenstadt und dann zum Rathaus marschieren. Also hat sich die Kulturdirektion dafür entschieden, alle Veranstaltungen heute Abend abzusagen, meine Lesung eingeschlossen.
Ich finde das ziemlich wild. Fast juckt es mich, hier journalistisch einzugreifen. Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-68630594428999177012012-11-30T09:56:00.000+01:002012-11-30T09:56:00.201+01:00Einladung zur Abschlusslesung
Gerade fliegt mir die Zeit davon und ich sehe mich schon in Berlin auf dem Weihnachtsmarkt. Davor steht aber noch meine Abschlusslesung in Maribor an, was heißt, dass ich am Wochenende noch fleißig ein paar Texte für das (jetzt) verwöhnte Publikum von Sloweniens "Second City" zimmern muss.
Ich freue mich (natürlich!) über zahlreiches Erscheinen von Interessierten an den Stadtschreibergedanken. Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-90402569589337096832012-11-29T11:37:00.001+01:002012-11-29T11:37:05.237+01:00Letzte Momentaufnahmen
Vielleicht der letzte Spaziergang am Flußufer. Auf der anderen Seite die Pfarrkirche des heiligen Josef, links geht's in das ehemalige Eisenbahnerviertel. Zum Abschied noch mal 18 Grad, der Winter will noch nicht kommen. Gefällt mir.
Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-17220777990885224342012-11-28T11:17:00.001+01:002012-11-28T11:17:49.269+01:00Abschiedstournee
Großartigerweise schon wieder Besuch aus Deutschland; perfekte Entschuldigung, um noch ein bisschen durch das Land zu fahren, noch ein bisschen was zu sehen von diesem schönen Slowenien, bevor es am Ende der nächsten Woche wieder nach Hause geht.
Also sind wir zuerst nach Skofja Loka gefahren, einer der ältesten Städte in Slowenien. Ich denke, das Bild sagt alles.
Von da ging es weiter Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-51882137286027676902012-11-27T11:40:00.001+01:002012-11-27T11:40:19.696+01:00Kangler ohne Ende
Ausnahmezustand herrscht also nicht nur in Maribor wenn Dinamo Zagreb zu Gast ist, sondern auch wenn der Bürgermeister einfach nicht aus seinem Amt scheiden will.
In den letzten Tagen gab es immer wieder Demos, aber die Veranstaltung gestern war eine andere Nummer: stundenlang explodierten Böller am Maisterplatz (ungefähr 50 Meter Luftlinie von mir), sperrten Polizisten in Vollmontur die Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-76828582013818298952012-11-23T11:48:00.002+01:002012-11-23T11:48:36.125+01:00Auf der Suche nach der verlorenen Zeit*
Unterwegs in Maribors Wäldern, langsames Gehen zwischen Platanen, Sommerlinden und Rotbuchen. Wenn man mal darüber nachdenkt, gibt es unheimlich viele schöne Baumnamen, ein ganzes Kompendium, das den meisten vielleicht fremd ist. Das gilt auch für die Pilze, die gerade Saison haben, die in den Wäldern gepflückt werden von Männern mit Mützen und Zigaretten im Mundwinkel: Scheibenstreiflinge, Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-82175313838775166692012-11-22T16:00:00.000+01:002012-11-22T16:09:32.917+01:00Der Stadtschreiber in der Zeitung
Der Večer hat sich der Lesung in der vergangenen Woche angenommen und einen Artikel darüber veröffentlicht. Ist zwar auf slowenisch (klar), aber das sollen ja einige hier beherrschen. Ich habe mir den Text selbst durch den Übersetzer von Google gejagt, und soweit ich das beurteilen kann wurde ich nicht beschimpft. Ni slabo.
Hier gibt es auch eine Online-Version, die ist aber anscheinend nicht Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-64974118645667435262012-11-20T12:58:00.000+01:002012-11-20T12:58:27.920+01:00Lesung Nr. 2
Das war eine ganz andere Nummer als die erste, damals in Ljubljana. Diesmal war die Lesung gleich Teil eines Seminars am Germanistik-Institut der Universität in Maribor und lief unter dem Titel "Archäologie der Fremde".
Ich wußte vorher nicht so genau, was mich erwarten würde. Der Prof. Dejan Kos hatte mir zwar gesagt, dass die Studenten etwas in der Richtung von Essays vorbereiten würden, aberFredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-86066921365225979002012-11-19T14:00:00.000+01:002012-11-19T14:00:24.269+01:00Aufstand in Maribor
Es gibt ja hier so ein paar Themen (wie überall wohl) über die es sich mit jedermann hervorragend lästern lässt: zum Beispiel der Zustand der Eisenbahn (traurig, schlimm, unhaltbar, rückständig, absurd). Was allerdings die Mariborer regelmäßig auf die Palme treibt, ist vor allem ein Name: France Kangler, der Bürgermeister. Über mein Erlebnis mit ihm hatte ich ja hier schon berichtet.
Jetzt hatFredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-88787964800526897462012-11-19T13:47:00.002+01:002012-11-19T14:00:40.970+01:00Schattenspiel
Florianssäule in der Altstadt.
Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-56196502412053716622012-11-12T11:20:00.000+01:002012-11-12T11:20:17.521+01:00Fahrraddiebe
Oh Mann, wie peinlich mir das ist. Der außerordentlich nette, hiesige Germanistikdozent hat mir sein Fahrrad geliehen, damit ich mir nicht immer die Füße wundlaufen muss. Ein richtig gutes Mountainbike war das. Hatte extra noch mein Schloss aus Berlin mitgebracht, weil mir die örtlichen bisschen zu dünn vorkamen (und ich deswegen dachte, na, Diebstahl scheint hier nicht das Problem zu sein). Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-73596436303656668132012-11-12T11:01:00.002+01:002012-11-12T11:01:34.325+01:00Drei Farben Gelb
Während sich in Deutschland das Laub ja schon verabschiedet hat (wie mir zu Ohren gekommen ist), klammert es sich hier immer noch an die Äste. Traumhaft.
Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-3684548512706238882012-11-12T10:49:00.001+01:002012-11-12T14:36:49.371+01:00Blaues Maribor
Traditionell auch Martinstag genannt. Findet eigentlich am 11. November statt, aber weil der Tag auf einen Sonntag fiel, die Leute am Montag ja arbeiten müssen, wurde kurzerhand am Freitag gefeiert: ab 10 Uhr morgens tönte Umpah-Musik durch die Stadt und die Leute scharrten sich um die Wein- und Essens-Stände.
Die Mariborer selbst sagen: "Du kannst jemand das ganze Jahr nicht sehen; hier Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-69103752639062435312012-11-09T10:25:00.004+01:002012-12-12T11:43:02.809+01:00Professor Vodnik und der imperialistische (Alp)Traum*
Ein paar Kastanien die Straße runter wohnt Professor Vodnik, ein tannenschlanker Mann, der seit vielen Jahren eine historische Affäre mit den Habsburgern unterhält.
“Kommen Sie nur herein”, sagt er, “kommen Sie nur herein” und öffnet die eichenholzige Tür sperrangelweit. “Willkommen in der österreichisch-ungarischen Botschaft.”
Vodnik lächelt wie ein Kind in Disneyland. Sein Blick schweift Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8713811923952134943.post-33043326374521309432012-11-08T10:56:00.002+01:002012-11-08T10:57:41.898+01:00Das Ende naht
Wie der Herbst geht auch langsam meine Zeit hier in Maribor zu Ende. Im Dezember werde ich wieder in Deutschland sein; jetzt sitze ich gerade an der Vorbereitung von zwei Lesungen, sortiere die Themen, über die ich noch vor meiner Abreise aus dieser schönen Stadt schreiben will.
Und während ich so über meinen Papieren brüte, dachte ich, falls jemand von Euch noch etwas hat, über das ich Fredy Gareishttp://www.blogger.com/profile/17491399245198416287noreply@blogger.com0