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Mittwoch, 5. Dezember 2012

Winterlicht





Dienstag, 4. Dezember 2012

Daumenkino

Blick aus meinem Stadtparkfenster in den letzten Wochen.












Donnerstag, 29. November 2012

Letzte Momentaufnahmen

Vielleicht der letzte Spaziergang am Flußufer. Auf der anderen Seite die Pfarrkirche des heiligen Josef, links geht's in das ehemalige Eisenbahnerviertel. Zum Abschied noch mal 18 Grad, der Winter will noch nicht kommen. Gefällt mir.

Montag, 19. November 2012

Schattenspiel





Florianssäule in der Altstadt.

Montag, 12. November 2012

Drei Farben Gelb

Während sich in Deutschland das Laub ja schon verabschiedet hat (wie mir zu Ohren gekommen ist), klammert es sich hier immer noch an die Äste. Traumhaft.








Mittwoch, 7. November 2012

Turnerlegende Štukelj

Den hätte ich ja gerne kennengelernt: Leon Štukelj, slowenische Turnerlegende mit zweifellos bewegtem Leben: insgesamt 20 Medaillen, davon drei mal Gold bei den olympischen Spielen in Paris (1924) und Amsterdam (1928), Silber dann zum Karriereabschluss 1936 in Berlin. Danach arbeitete Štukelj als Richter, später, nach dem Zweiten Weltkrieg durfte er es nicht mehr, weil er nicht auf der Seite von Titos Partisanen war.

Bis ins (sehr) hohe Alter hielt sich Štukelj fit, konnte mit 90 noch aus dem Sitz in einen Handstand gehen. Sollte sich jeder von uns zum Vorbild nehmen.

1996 war er Ehrengast bei der Olympiade in Atlanta, als ältester lebender Olympiasieger, und da lief er über die Tartanbahn wie ein kleiner Junge, so leicht und behende im Gang, nicht weit entfernt von seinem 100. Geburtstag. Angeblich war er auch dem Wein nicht abgeneigt, vielleicht ein weiterer Grund für die Liebe der Slowenen zu diesem Turner.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Feuer

Einer meiner persönlichen (historischen) Highlights in Maribor ist das ehemalige Wächterzimmer in der Kirchturmspitze der Stadtpfarrkirche.



Weil in Maribor zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert einige verheerende Feuer wüteten, wurde dort oben ein kleines Apartment (weiß leider nicht genau wann) für einen permanenten Wächter eingerichtet. Der Ausguck alarmierte mit Hilfe von Trompeten (später per Sprechanlage/Telefon) die Feuerwehrkräfte am Boden. Alle 15 Minuten musste der Wächter einmal ums Karree und Ausschau halten.

Wenn meine Informationen korrekt sind, dann fegte elfmal ein Feuer durch die Stadt, viermal blieb fast nichts von Maribor übrig. Da die meisten Häuser aus Holz und anderen brennbaren Materialen waren, genügte schon die blöde Idee, auf einen Spatzen im Dach zu schießen (das Feuer von 1700), um einen schnell umherspringenden Brand auszulösen.



Eben jenes Appartment ist sehr sehr liebevoll hergerichtet und sieht aus, als hätte die letzte Wächterin (!) Antonia Weiss ihren Dienst nicht 1933 beendet, sondern gerade eben.

Vielleicht bekomme ich die Stadt mal dazu, micht zwei Nächte dort oben verbringen zu lassen, damit ich mir anschauen kann, wie Maribor erwacht und wie Maribor einschläft.


Mittwoch, 10. Oktober 2012

Pranger mit Ausblick

Mal wieder bisschen Gebäudebingo. Das hier ist das Rathaus, erbaut im 16. Jahrhundert, dann oft modifiziert. Rechts ragt die Pestsäule in die Luft. Bevor der schwarze Tod durch die Stadt fegte, stand auf dem Platz ein Pranger, ein Käfig und ein Klotz für Verbrecher. Das waren noch Zeiten.


Donnerstag, 4. Oktober 2012

Maribor beautiful















Dienstag, 25. September 2012

Alle Wege...

...führen früher oder später über den Hauptplatz, den Glavni Trg. Er liegt zwischen der Altstadt und dem Ufer der Drau, dem Lent.


Hier links im Bild ist die Pestsäule von Josef Straub zu sehen, die zum Gedenken an den Ausbruch und die Opfer der Beulenpest in Maribor und Umgebung im Jahr 1680 errichtet wurde.

Sonntag, 23. September 2012

Der alte Wasserturm

Dieses Kleinod am Ufer der Drava unterhalb der Altstadt ist der ehemalige Wasserturm. Der wurde 1555 erbaut, man kann noch einige Geschützpforten und Schießscharten erkennen. Heute ist in der Bastei eine Vinothek für slowenische Weine untergebracht und hier kann man schön faule Stunden direkt am Wasser unter den Zweigen einer Trauerweide verbringen, der Drava und ihrem langsamen Fluß zuschauen und die Zeit vergessen. 



Freitag, 7. September 2012

Clinton, Mandela und Ich

Sie ist die Sehenswürdigkeit in Maribor: Die alte Rebe. Angeblich die älteste noch weintragende Rebe der Welt. Steht zumindest so im Guiness Buch der Rekorde.

Die Trauben der Sorte "Blauer Kölner" wachsen an einer Pergola mit Südseite in der Nähe der Drau. Zu sehen ist diese Formation schon auf Stadtgemälden aus den Jahren 1657 und 1681. Im zugehörigen Gebäude befindet sich ein kleines Museum, eine Vinothek und der Sitz des slowenischen Weinritterordens - das ist doch mal ein Name.


Mittlerweile zieht die "Rebe" zahlreiche Touristen an, vor allem zum Schnitt im Frühling und zur Ernte im Herbst. In den 80er Jahren sah das alles noch ganz anders aus, die Rebe war schon fast hinüber.


35-60 Kg Trauben werden jedes Jahr geerntet. Das ergibt gerade mal 100 Fläschchen zu 0,25 Liter, die dem Bürgermeister für protokollarische Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Das heißt: kaufen kann man das gute Stöffchen nicht, man bekommt es geschenkt. So wie Bill Clinton oder Nelson Mandela. Frage mich, ob der Stadtschreiber bis zur neuen Abfüllung berühmt genug ist, ebenfalls so ein edles Geschenk zu erhalten. Dann wird mein Name endlich in einem Atemzug mit Clinton und Mandela genannt. Zumindest in Maribor.

Donnerstag, 6. September 2012

Hitler in Maribor

Hitlers Hunger nach Land und Macht ließ ihn im April 1941 den nördlichen Teil Sloweniens annektieren. Er fuhr sogar persönlich nach Maribor, die einzige Stadt im Balkan, in die er sich damals getraut hat.

Die nach der Slowenisierung verbliebenen Deutschen begrüßten zunächst die Annektion, dann merkte das Bürgertum aber ziemlich schnell, dass die Nazis sich zuerst an der Kultur zu schaffen machten, sich alles unterwarfen, das Leben zum Erliegen brachten und dann versuchten auszulöschen.



Terror, Vertreibungen, Internierungen folgten als die üblichen Werkzeuge der Nazis. Zahlreiche Slowenen fielen im nationalen Befreiungskampf gegen die deutschen Besatzer. Ihnen ist das "Denkmal des nationalen Befreiungskampfes" gewidmet. In seinen Fuß sind Zeitungsauszüge gestanzt, Namen um Namen, die von den Nazis vernichtet wurden - damals veröffentlicht, um allen mittzuteilen, was es kostet, einen eigenen Kopf zu haben.

Immer wieder erschütternd, wie ausufernd das Leid war, das Nazideutschland verursachte. In der Schule lernst Du einfach nicht über wirklich alle diese Länder, die Hitler auffressen wollte, über die Reaktionen der Bevölkerung, ihren Widerstand, ihre Opfer. Ein Thema so komplex, dass man sein ganzes Leben damit zubringen könnte, alle Geschichten aller betroffenen Seiten zu erfahren.

Mittwoch, 22. August 2012

Abend in Maribor




Montag, 20. August 2012

Stalag XVIII D


Die Schatten der Vergangenheit: man stolpert drüber, steht plötzlich davor, mitten im Industriegebiet Melje:  Das ehemaligen Kriegsgefangenenlager der Nazis mit dem Namen Stalag XVIII D, eine Außenstelle des Lagers Stalag XVIII A im österreichischen Wolfsberg.

Am 1. Juni 1941 haben die Nazis dieses Lager aufgemacht, kurz nach dem Balkanfeldzug, 4046 Gefangene auf den blanken Boden geschmissen. Ein Jahr später waren es schon 11.444: Franzosen, Briten, Jugoslawen, Russen.

Es gab keine Sanitäranlangen, eine winzige Küche und gerademal drei Ärzte für die Massen. Die Gefangenen starben entweder durch Typhus oder der schwere Winter raffte sie dahin. Die Überlebenden mussten Massengräber für die Toten ausheben.


Mittwoch, 15. August 2012

Gute alte Industriezeit

Der Stadtteil Melje war einmal der Industriemotor der Stadt. Große Textfilfabriken, LKW-Produktion und so weiter. Nix übrig davon heute. Nach dem Zusammenbruch von Jugoslawien ging es hier rapide bergab.






Donnerstag, 2. August 2012

Der tapfere Schusterjunge

Im 16. Jahrhundert wüten die Türken durch die Gegend. Die Menschen fliehen in die Städte und verschanzen sich hinter den Mauern vor den brandschatzenden Horden. Ein Dichter schreibt damals:
"Das deutsche Land war rings verbrannt und gesengt,
Des Himmels reine Luft mit dichtem Rauch vermengt,
Und jeder Zufluchtsort ungläubiger Gebete,
verheeret und verkehrt, in eine wüste Stätte."

Auch in Maribor harren die Menschen hinter meterhohen Steinmauern aus. Die Türken richten sich auf eine Belagerung ein und die Bevölkerung stellt mir Schrecken fest, dass verpeilt wurde, die Stadtgräben mit Wasser zu füllen.

Im Angesicht der ständigen Bedrohung durch die Türken (die kamen schließlich nicht nur einmal): ganz schön dumm. Noch dümmer, dass sich daraufhin keiner traut, die Stadt zu verlassen, um die Schleusen bei den "Drei Teichen" zu öffnen. 

Keiner traut sich? Nicht ganz. Der Legende nach verkleidet sich ein Schusterlehrling als Türke und schlüpft unbemerkt zu den Teichen, öffnet die Schleusen. Das Wasser schießt in die Stadtgräben und ertränkt die Türken, die gerade dabei sind die Mauern zu unterhöhlen.