Dienstag, 25. September 2012

Alle Wege...

...führen früher oder später über den Hauptplatz, den Glavni Trg. Er liegt zwischen der Altstadt und dem Ufer der Drau, dem Lent.


Hier links im Bild ist die Pestsäule von Josef Straub zu sehen, die zum Gedenken an den Ausbruch und die Opfer der Beulenpest in Maribor und Umgebung im Jahr 1680 errichtet wurde.

Sonntag, 23. September 2012

Der alte Wasserturm

Dieses Kleinod am Ufer der Drava unterhalb der Altstadt ist der ehemalige Wasserturm. Der wurde 1555 erbaut, man kann noch einige Geschützpforten und Schießscharten erkennen. Heute ist in der Bastei eine Vinothek für slowenische Weine untergebracht und hier kann man schön faule Stunden direkt am Wasser unter den Zweigen einer Trauerweide verbringen, der Drava und ihrem langsamen Fluß zuschauen und die Zeit vergessen. 



Samstag, 22. September 2012

Fest der Alten Rebe

Stände aus Holz überall in der Stadt, auf den Steigen lauter Äpfel, die Menschen bleiben stehen, nehmen sich einen, gehen weiter an das Ufer der Drau, an den Lent, wo früher die Flößer anlegten, rasteten und sich mit Vorräten versorgten.



An der alten Rebe sitzen sie am Wasser, halten die Gesichter in die goldene Herbstsonne, vielleicht später ein kurzer Ausflug auf dem Boot.


Bis zum 30. September findet nun das Festival der Alten Rebe statt; immer am letzten Sonntag im September werden die Trauben der Alten Rebe geerntet, die Weinkönigin wird gekrönt, die Stadt feiert.

Autoren und Akrobaten

Wieder zurück in Maribor, denn das Programm der Kulturhauptstadt zieht mit dem Ende der Sommerferien noch mal richtig an. Der Kalender ist so voll, dass ich überhaupt nicht weiß, auf welche Veranstaltung ich zuerst gehen soll.

Obwohl, gestern Abend war es zumindest leicht. Denn im Rittersaal des Regionalmuseums (ein großartiger Raum voller Statuen und Deckenfresken) gab es eine Diskussion mit Drago Jančar, einem der bekanntesten und produktivsten slowenischen Autoren.















Der gebürtige Mariborer war mir schon vorher bekannt, und zwar durch einen durch und durch intelligenten Essay, den er über Maribor geschrieben hat: "Die Stadt, ihre Grenzen und Kreativität". Darin greift Jančar unter anderem auf, wie oft das Verschieben der Grenzen im 20. Jahrhundert die Stadt und ihre Menschen beeinflusst hat, wie diese Entwicklung durch kreative Köpfe gespiegelt wurde und wie wichtig es ist, die Lektionen der Geschichte nicht zu vergessen.

Ich zitier' hier mal kurz:

"Aber wenn wir nicht wissen, wer wir waren, was uns passiert ist, wie falsch wir lagen und wie oft wir durch soziale, kulturelle und historische Labyrinthe geirrt sind, dann sind wir unfähig über die Zukunft zu reden. Geschichte ist nicht nur eine magistra vitae, sondern auch eine magistra mortis, wie der slowenische Essayist Itzok Simoniti schreibt. Wenn wir uns von unserer Geschichte und ihren Sackgassen befreien wollen, dann müssen wir uns zuallererst mit der Geschichte vertraut machen."

Danach ging es auf den Glavni Trg, wo die Künstlergruppe "Companhina Erva Daninha" unter freiem Himmel auftrat. Die portugiesische, moderne Zirkustruppe hat sich in ihrer Aufführung zum Ziel gesetzt, Diktaturen mittels Akrobatik zu reflektieren.


Freitag, 21. September 2012

Road Trip, Teil 2

Nach einem Abstecher in Triest (eine schöne, alternde Dame) sind wir mit vollem Pastabauch wieder über die Grenze nach Slowenien, in die Region Primorska, und mussten klitzekleine Straßen in absoluter Dunkelheit navigieren.

Keine Ahnung, wo wir schlafen sollten, aber irgendwann haben wir doch eine Unterkunft gefunden: in einem Haus, das 400 Jahre alt ist und zu einer Herberge umfunktioniert wurde. Sehr charmant, dachten wir zumindest, das alte Gemäuer in einem Ort namens Pliskovica.

Aber nachts kamen dann die Moskitos. Und zwar in einem Umfang, dass ich mir vorkam wie Pearl Harbour - die Moskitos waren die japanischen Kamikazeflieger.

Schlaf gab's deswegen keinen. Nur rumwälzen und auf den Sonnenaufgang warten. Dann sind wir raus, durch das Dorf gelaufen und ich habe mir vorgestellt, wie es wohl wäre, hier ein Haus zu erben, von einem unbekannten Verwandten, in diese ruhige Gegend zu ziehen, wo alles und jeder Garten mit einer Haube von Wein bewachsen ist. Die Idee gefiel mir gar nicht so schlecht, allerdings bin ich mir auch ziemlich sicher, dass ich keine entfernten slowenischen Verwandten habe.
















Trotz des mangelnden Schlafs: wundervolle Gegend mit Dörfern, die aus massigen Waldstücken heraus wachsen, Bergen am Horizont und immer wieder Wein Wein Wein. Kaum Touristen, wir hatten alles nur für uns, die frische Luft, die engen, steinigen Gassen. Am Ende hatten wir sogar die Moskitos vergessen.








Donnerstag, 20. September 2012

Road Trip

Unterwegs mit der besten Freundin der Welt in Richtung Westen. Haben uns ein Auto gemietet und wollten ein bisschen was von diesem Land sehen, das etwa so groß ist wie mein geliebtes Hessen und so waldreich, dass nur noch Schweden und Norwegen grüner sind.

Kaum losgefahren, vorbei am Pohorjegebirge Richtung Ljubljana, musste die beste Freundin der Welt - natürlich - gleich auf's Klo. Dabei waren wir so schnell und geschmeidig auf der Autobahn unterwegs. Naja, also runter von der Straße, an einer Abfahrt namens Trojane, dort lockte ein Schild mit einem Teller voll riesiger Berliner.

Ich muss sagen: war noch nie so froh über die natürlichen Bedürfnisse meiner Freundin (oh, freut die sich, wenn sie das liest). Wir sind nämlich direkt in die berühmteste Berlinerbäckerei Sloweniens gestolpert, an der lauter Reisebusse hielten und sich eindeckten mit ganzen Kisten des gefüllten Fettgebäcks.

Und ich denke, der Ruhm ist gerechtfertigt. Kam mir vor wie ein kleines Kind, dass eine überlebensgroße Torte zum Geburtstag bekommt. Die Dinger sind wahlweise gefüllt mit Blaubeer-, Marillenmarmalade oder Vanillecreme. Reichlich gefüllt. Die besten Berliner, die ich je gegessen habe. Natürlich heißen die hier anders: Krof!


To be continued...




Donnerstag, 13. September 2012

Kurze Pause

Bin in Deutschland unterwegs, deswegen passiert in diesem Blog momentan so gut wie nichts. Heute Abend bin ich in Berlin, weil mir der "Journalistenpreis Kultur & Politik" vom Deutschen Kulturrat verliehen wird. Schon wieder ein Grund zum Feiern.

Nächste Woche geht es hier wieder weiter mit Berichten aus dem schönen Maribor.