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Dienstag, 20. November 2012

Lesung Nr. 2

Das war eine ganz andere Nummer als die erste, damals in Ljubljana. Diesmal war die Lesung gleich Teil eines Seminars am Germanistik-Institut der Universität in Maribor und lief unter dem Titel "Archäologie der Fremde".

Ich wußte vorher nicht so genau, was mich erwarten würde. Der Prof. Dejan Kos hatte mir zwar gesagt, dass die Studenten etwas in der Richtung von Essays vorbereiten würden, aber ich war dann doch überrascht, als mir klar wurde, dass sich da Referatsgruppen gebildet hatten, die sich einzig und allein mit mir und dem Blog des Stadtschreibers beschäftigen mussten.

Also: ich fühlte mich wirklich sehr geehrt, auch wenn ich natürlich weiß, dass diese Entscheidung von den Studenten nicht freiwillig getroffen wurde. Aber die meisten haben sich wirklich Mühe gegeben: sezierten meinen Blog nach den Gesichtspunkten "Geschichte, Kulinarik, Sport, Bildung und Kultur", zitierten aus meinen Texten (Wahnsinn!) und stellten mir eine Menge kluge Fragen.

Nach dieser sehr interaktiven Phase, für die ich mich hier nochmal bei den Studenten bedanken möchte, habe ich ein paar neue Texte gelesen. Vor allem eine Geschichte über den Martinstag, den unbeliebten Bürgermeister (hätte nicht gedacht, dass allein sein Name solch' eine Reaktion auslösen kann) und Stereotype über Slowenen schien ziemlich gut angekommen zu sein, mal nach dem Gelächter beurteilt und wenn Studenten lachen ist ja schon was gewonnen - außer sie haben über mich gelacht.

Mein Dank gebührt auch Dejan Kos für die Idee und das inspirierende Eingangsreferat, sowie Veronika Haring für die Organisation. Hvala lepa.

Allerdings, bei aller Freude, eines ist mir dann doch negativ aufgefallen: im Gegensatz zu meiner ersten Lesung gab es für den Stadtschreiber keinen Whisky. Gut, vielleicht ist um die Mittagszeit auch einfach zu früh dafür.

Mittwoch, 26. September 2012

Goethe und der Bi-Ba-Butzemann


Bin gestern einer Einladung nach Celje gefolgt, einer der fünf umliegenden Orte mit denen Maribor das Kulturhauptstadtjahr gemeinsam ausrichtet. Früher war der Ort (und ist es bei der älteren Bevölkerung immer noch) unter dem Namen Cilli bekannt und hatte wie Maribor einen beachtlichen Teil deutschsprachiger Bevölkerung.

Am gestrigen Abend also fand im ehemaligen "Deutschen Haus" eine Feier zur Gründung des "Kulturvereins deutschsprachiger Jugend" statt, samt Brauchtumstänzen, Vorträgen, Goethezitaten und einem kleinen Mädchen, das das Lied über den "Bi-Ba-Butzemann" zum Besten gab.

Der Verein will sich sich auseinandersetzen mit der deutschen Literatur, Kultur und Musik sowie langfristig für die Anerkennung der deutschen Minderheit in Slowenien arbeiten. 16 Mitglieder hat er bislang und für die anwesenden älteren Herrschaften war das laut eigener Aussage "ein Lichtblick".

Alan Wamberger, der 23-jährige Vorsitzende, sagte mir, dass es immer noch ein Problem sei, sich zu seinen deutschen Wurzeln zu bekennen. Er fühle sich trotz slowenischen Passes der deutschen Minderheit zugehörig.