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Donnerstag, 25. Oktober 2012

Ars Scribendi

Ich bin ja ein Fan von alten Büchern und dem Gedanken an die Zeit, die in ihnen steckt. Im Andraneum stellt die Erzdiözese gerade ein paar Schmuckstücke aus ihrem Archiv aus. Was für schöne Objekte, die meisten aus dem 14. Und 15. Jahrhundert.

Dienstag, 4. September 2012

Leseliste August

Wundervoll so viel Zeit zu haben und sich wieder Büchern widmen zu können. Vielen Büchern. Am besten mehrere gleichzeitig und in der Breite lesen.

Folgend, was ich im August verschlungen habe. Vielleicht braucht ja jemand eine Anregung:

"Erfolg" von Lion Feuchtwanger. Großartiges Porträt oder besser Psychogramm der Münchner und Bayerischen Gesellschaft der 20er Jahre im emporstrebenden Nazismus. Sprachlich und stilistisch inspirierend. An der Journalistenschule wurde mir beigebracht, Adjektive um jeden Preis zu meiden. Feuchtwanger zeigt, wie man sie richtig benutzt.

"The Master and Margarita" von Mikhail Bulgakov. Eine surrealistische Marathon durch Stalins Moskau, bei der man sich fragt, ob der Autor nicht vielleicht doch LSD zu sich genommen hat. Vorstellungsgewaltig, philosophisch und irreführend beschreibt Bulgakov wie der Teufel in Gestalt des Professor Woland in Moskau landet und sich die Stadt und ihre Bewohner unterwirft. Klassiker der russischen Literatur.

"Geschichte eines Deutschen" von Sebastian Haffner. Wer immer noch glaubt, die Nazis seien auf einmal da gewesen und haben die Macht an sich gerissen, sollte Haffners sehr persönliche Erinnerungen von 1914-1933 lesen. Eigentlich sollte jeder sie lesen. Guter Einblick in die Ereignisse, die die Nazis erst möglich gemacht haben. Wundervoll erzählt von einem hochintelligenten Kopf.

"Mit Gottes Segen in die Hölle. Der Dreißigjährige Krieg" von Hans Christian Huf. Bisschen geschrieben wie eine TV-Reportage, aber hochinformativ und beängstigend, welch apokalyptischen Zustände in dieser Reihe von Kriegen geherrscht haben. Alles im Namen des Herrn.

"Unter dem Schatten deiner Flügel" von Jochen Klepper. Auszüge aus Kleppers Tagebüchern von 1932-1942. Habe selten etwas deprimierendes gelesen. Klepper sieht die Machtübernahme der Nazis und weiß sofort, dass nichts mehr gut wird, denn er ist mit einer jüdischen Frau verheiratet. Das Schriftleitergesetz der Nazis schließt ihn aus seinen beruflichen Tätigkeiten aus, er schreibt trotzdem weiter, aber alles, einfach alles geht den Bach runter, bis er mit seiner Familie in den Freitod geht.

"Der ersten Deutschen" von S. Fischer-Fabian. Genau und unterhaltsame Geschichte der Germanen.

"Marburg" von Rudolf Pertassek. Stadtgeschichte Maribors. Sehr zahlenlastig und nur in Etappen zu lesen.

"The Art of Fiction" von John Gardner. Standardwerk über das Schreiben. Ziemlich theoretisch bisweilen, aber dennoch mit vielen guten Ratschlägen.

"Die 100 beliebtesten deutschen Gedichte" herausgegeben von Dirk Ippen. Sozusagen auch ein Standardwerk: Goethe, Mörike, Heine.

"Sämtliche Gedichte" von Ingeborg Bachmann. Einfach nur wunderschön. Lesen!

"In schwarz blühen die schönsten farben" von Regina Hilber. Ziemlich wortakrobatische Gedichtzyklen. Bin mir noch nicht sicher, ob ich dahinter gestiegen bin.